Motorola Xoom 2 Media Edition im Test

Motorola Xoom 2 Test - Media Edition

Einer der wenigen Vertreter der 8 Zoll Geräteklasse mit Android Betriebssystem, das Xoom2 von Motorola in der handlichen Media Edition, ist in unserer Redaktion eingetroffen und wurde ausgiebig getestet. Zur Verfügung gestellt wurde uns das Dual-Core Tablet freundlicherweise von 1&1, die es selbst im Sortiment haben und zum Beispiel zur TabletFlat günstig anbieten.

Motorola bietet das Xoom2 in zwei Varianten an, ein 10 Zoll Gerät, welches auf den einfachen Namen

hört und eine Variante mit 8,2 Zoll Display, welche den Namenszusatz Media Edition trägt. In diesem Bericht geht es um die 8,2" große Media Edition, dem Motorola Xoom2 Test.

Verarbeitung - Motorola Xoom 2 im Test - Positiver Ersteindruck

Das Xoom2 Media Edition ist wertig verarbeitet und gefällt auf Anhieb mit seiner Anfassqualität. Es liegt gut in der Hand respektive in beiden Händen, da in der Regel beide bei der Bedienung zum Einsatz kommen werden. Das Gewicht von gerade einmal 388g empfanden wir in unserem Xoom2 Test, als angenehm, weder zu leicht noch zu schwer, so dass auch längere Sessions ohne besondere Ermüdungserscheinungen durchgehalten werden, ein klarer Pluspunkt bei diesem Gerät gegenüber den größeren und schwereren Vertretern der 10" Kategorie.

Die Knöpfe für Power sowie Lautstärkeregelung sind beim Xoom etwas seltsam platziert, befinden sich diese doch auf dem Geräterücken. Dies erfordert für geübte Tablethände erst einmal eine starke Umgewöhnung und hat so manches Mal zu einem Griff ins Leere geführt, wenn die Finger die Knöpfe an der üblichen Stelle an der Gehäuseseite oder -Oberkante gesucht haben. Auch sind die Knöpfe durch die Platzierung nicht ganz so gut erreichbar wie bei anderen Tablets, mit ein Wenig Gewöhnungszeit funktioniert das dann aber doch ganz gut, so dass dies nur ein minimaler Kritikpunkt ist.

Das Gehäuse an sich ist aus hochwertigem Kunststoff, während die Gerätevorderseite bis auf einen minimalen Kunststoffrahmen komplett mit Glas überzogen ist. Der Akku wird durch eine Aluminiumplatte geschützt, so dass hier auch bei etwas höheren Stürzen kein Schaden entstehen sollte.

Alles in allen überzeugt die Verarbeitung durch den verwendeten Materialmix und die hohe Qualität: Die Haptik ist hervorragend und auch ungleichmäßige Spaltmaße sucht man hier vergeblich.

Das erste Anschalten - Gemischte Gefühle Xoom 2 Erfahrungsbericht

Beim ersten Anschalten in unserem Motorola Xoom 2 Test, begrüßt einen das Display mit einer schönen Farbbrillanz und gestochen scharfem Bild bei der Tablet-üblichen Auflösung von 1280*800 Pixeln. Da diese Auflösung identisch ist zu den meisten größeren Pads, hier aber auf weniger Fläche eingesetzt wird, ergibt sich ein schärferes Pixelbild, was sofort positiv auffällt. Das erste Einschalten offenbart dann aber auch die Kehrseite des Motorola Media Tablets, denn es läuft noch auf Android Honeycomb (Android 3.2.2) und uns wurde kein Update auf die neuere Version 4.0 IceCream Sandwich (ICS) angeboten. Unsere Recherchen haben ergeben, dass die Motorola Xoom Tablets zwar im Q3 wohl ICS erhalten sollen, doch gerade das hier vorgestellte ME in der UMTS-fähigen Version ist derzeit noch ungeklärt. Im Schlimmsten Fall würde dies also heißen, dass evtl. gar kein Update auf die neuere Version kommt. Umso wichtiger ist die Frage, ob das Xoom2 ME in der jetzigen Version ausgereift daherkommt und auch mit Honeycomb Spaß macht, was der weitere Test zeigen wird.

Internet - Xoom 2 Erfahrung Mobil und Zuhause Spitze

Die Variante, die 1&1 uns zur Verfügung gestellt hat, bietet einen SIM-Karten-Slot und ist UMTS und HSDPA-fähig, so dass bei Verwendung eines Datentarifs auch der mobilen Nutzung des Internet fernab vom heimischen WLAN Nichts im Wege steht. Wichtig ist, dass die SIM-Karte das Tablet nicht zum Telefon macht, da Telefonie (bis auf Videotelefonie via IP) nicht vorgesehen ist und dessen Sinn sich bei einem gerät dieser Größe mir auch vorenthalten würde. Der SIM-Slot ist also rein für die mobile Datenanbindung gedacht und macht diese Sache auch sehr gut. Mit Datenturbo HSDPA im Rücken erreichten wir Werte von bis zu 12Mbit/s - ein sehr guter Wert, wenn man bedenkt, dass unser Tarif selbst bei aufeinandertreffen aller möglichen optimalen Bedingungen bei 14,4Mbit/s schließen würde. Die 12Mbit/s wurden überdurchschnittlich oft tatsächlich erreicht, was für sehr gute verbaute 3G Modem-Hardware spricht.

Auch beim Einsatz im WLAN zuhause oder im Büro zeigt sich das Xoom2 Media Edition von seiner Schokoladenseite. Seiten bauen schnell auf und laden ebenso zügig. Videoinhalte stellen sowohl per HTML5 als auch per Flash keinerlei Probleme dar, ganz so, wie man es von einem speziell für Medienkonsum angepriesenen Pad auch erwarten darf. Flash ist mit dem Xoom sogar so schnell und gut abzurufen, dass selbst ein einfaches Flash-Spielchen durchaus Spaß machen kann, eine Hürde, an der viele aktuelle Tablets nach wie vor scheitern. In Bezug auf das Surfvergnügen hat Motorola hier also alles richtig gemacht und verdient sich sehr gute Bewertungen.

Medien - die Paradedisziplin dieses Media Tablets?

Motorola stellt das Xoom2 gezielt in einer Media Edition her, diese sollte dann doch auch spielend mit sämtlichen Medien-Daten umgehen können, oder? Das Beruhigende gleich zu Beginn, sie tut es! Weder große Sammlungen von MP3s noch HD-Videos in Form von AVI- oder MP4-Dateien konnten das Tablet zum Stocken bringen. Alles lief flüssig und die Ladezeiten waren vorbildlich gering. In den genannten Containern gab es auch mit Material in Full-HD Auflösung (1920*1080) keinerlei Probleme. Videomaterial in MKV Containern ist bei nahezu allen aktuellen Tablet-PCs der Stolperstein, doch auch hier kommt das Xoom überraschend gut mit klar. Die Testfiles in 720p und 1080p wurden anstandslos wiedergegeben und flüssig abgespielt. Per Micro HDMI angeschlossen wird das Xoom2 ME so fast zu einem vollwertigen MediaPlayer. Fast, da Motorola selbst anscheinend etwas gegen lokale Dateien hat. Das Xoom bietet keinen SD-Steckplatz für Speicherkarten und auch von unseren getesteten externen Festplatten konnten nur 2 von 3 zum Zusammenspiel mit dem Tablet überredet werden. Die Wahl der Festplatte schein hier ein Wenig Glück zu erfordern und wir empfehlen vor Kauf auszuprobieren, ob die eigene externe Speicherquelle vom Xoom erkannt wird oder nicht.

Motorola bewirbt die Streaming-Qualitäten des Xoom Media und diese können wir voll bestätigen. Zumindest wenn man die Motorola eigene Software hierfür auf dem PC installiert und darüber streamt. Hier kam es zu schnellen Verbindungen und hohen Übertragungsraten, einem vollen Filmgenuss per Stream von PC steht also nichts im Wege.

Die Soundqualität des kleinen Tablets ist sehr gut, so dass man ohne Probleme auch mal einen Film über die eingebauten Lautsprecher hören kann, ohne gleich Ohrenschmerzen zu bekommen.

Was geht App? - Apps und Spiele auf dem Xoom2 Media Edition

Apps gibt es für dieses Tablet dank Android Play Store in Hülle und Fülle und sofern diese nicht zwingend Android 4.0 voraussetzten, so liefen sie allesamt problemlos auf dem Xoom. Die Tastatur ist gut zu bedienen und so macht die Benutzung der kleinen Helferlein auf dem 8,2" Screen richtig Spaß.

Um Spaß geht es auch in unserer Gaming-Testreihe, welche dieses Mal mit drei ausgewählten Spielen die Spielepower des Tabs zeigen soll. Der erste Test führte uns auf dem JetSki durch wunderschöne strecken und geniale Wassereffekte mit Riptide GP. Hier zeigte das Xoom, dass es auch diese aufwendigen Grafikeffekte spielend meistert, zu keinem Zeitpunkt gab es besonders lange Ladezeiten oder Ruckler im Spielablauf. Obwohl der verbaute Prozessor in etwa auf dem Leistungsniveau von Tegra2-Kernen liegen soll, so kam hier doch noch ein Quäntchen mehr Frames heraus als etwa beim Acer A500 mit eben diesem Grafiksockel.

Als zweiten Test musste der beliebte Shooter Shadowgun zeigen, ob seine Edel-Grafik das Tablet in die Knie zwingen kann. Doch auch hier gab es keinerlei Grund zur Klage. Direkt nach dem Herunterladen der zusätzlichen Daten stürzte das Spiel ein einziges Mal ab, doch nach erneutem Starten trat dies nicht noch einmal auf. Im Game selbst lagen sowohl Ladezeiten als auch Framerate stets auf hohem Niveau, so dass hier ein weiteres Mal eine gute Spieleperformance bestätigt werden kann.

Selbst die aktuelle Grafikreferenz auf Android-Systemen, der nagelneue Egoshooter Dead Trigger lief butterweich. Zar stellte sich das Spiel erstmals automatisch auf niedrige Details, doch ein manuelles Hochregeln in den Optionen ließ den Shooter auf Hochglanz erstrahlen und lief immer noch ohne merkliche Einbrüche. Alles in allem bestand das Xoom die Aufgaben mit Bravour, so dass wir den Gamingtest nur mit dem Fazit abschließen können, dass dem Xoom2 eine gute bis sehr gute Spieletauglichkeit zu bescheinigen ist.

Packungsinhalt und technische Daten des Xoom2

In der wirklich schicken Umverpackung liegen neben dem Tablet lediglich noch ein Ladegerät sowie Kurzanleitungen und Garantiehinweise in verschiedenen Sprachen bei. Ein eventuell benötigtes Datenkabel ist separat zu erwerben, da Motorola dies nicht zur Grundausstattung zählt. Hier erweist es sich als gut, dass Motorola auf den Standard MicroUSB Stecker setzt.

Das Xoom 2 hat im Alltagstest seine Stärken und wenigen Schwächen gezeigt, es wird also Zeit für einen kurzen Einblick in die Eckdaten des Geräts.

Das Herzstück des 8 Zollers ist ein OMAP 4430 Dual-Core Prozessor von Texas Instruments (2x1,2Ghz), welcher auf Seiten der Grafikeinheit von einem PowerVR Chip der neueren Generation unterstützt wird. Insgesamt ist dieses Duo in etwa auf gleichen Leistungsniveau zu sehen wie der NVIDIA Tegra 2 Chipsatz, bietet aber in den Bereichen Videodekomprimierung und -Dekodierung etwas mehr Performance, so dass das Xoom nicht die gleichen Probleme mit FullHD MKV-Dateien hat wie die meisten Tegra-Tablets. Auch im Bereich Internet erscheint mir das Xoom subjektiv einen Ticken schneller als z.B. das Acer Iconia oder das Asus TF101, dies kann aber auch täuschen.

Dem CPU/GPU Verbund stehen 1GB RAM zur Seite, was auch heute noch dem Standard entspricht. Die Kamera schießt Fotos mit 5 MegaPixeln hält sich dabei wacker, ist aber nicht mit vernünftigen Kameras in Smartphones vergleichbar, die bei gleicher MegaPixel-Zahl deutlich schärfere Bilder fabrizieren. Videos nahm unser Testexemplar mit 720p, also der niedrigeren HD Auflösung.

Anschluss-seitig ist das Xoom mager bestückt, bietet es doch nur eine Micro-USB-Buchse für das Ladekabel sowie Datenkabel und einen Micro HDMI Anschluss, der erfreulicherweise bis 1080p überträgt. Die Synchronisation mit der Medienbibliothek auf dem PC funktioniert über die Motorola Software gut, zum Massenspeichermodus wollte sich unser Xoom allerdings nicht überreden lassen.

Das Gehäuse des Xoom ist mit einer spezielle Gummiartigen Kunststoffbeschichtung überzogen, die eine gewisse Spritwasserbeständigkeit aufbieten soll. Dies haben wir nicht weiter getestet, in Anbetracht der offen liegenden Schnittstellen sollte man aber auch bei Glauben an diese

Fazit zum Motorola Xoom2 Testbericht

Motorola macht bei der Media Edition des Xoom2 vieles richtig. So überzeugt das Gerät sowohl als Surfstation als auch als Medienplayer. Gewisse Einschränkungen (im Test erwähnt) gibt es aber auch. Alles in Allem ist das MediaPad prädestiniert für Anwender, die es wirklich mobil wollen, da es mit seinen Abmessungen und der 3G Funktionalität ein idealer Begleiter auf Reisen und Ausflügen ist. Für das heimische Sofa gibt es inzwischen reichlich gute Tablets mit Displays um die 10" Diagonale - Das Xoom erfüllt hier mit seinen 8,2" eher die transportablen Auflagen, schafft den Spagat aber dennoch und macht auch als Couchsurfer eine gute Figur. Das Display gefällt mit einer hohen Bildschärfe und natürlichen Farben sowie einem hohen Betrachtungswinkel und guter Ablesbarkeit, selbst im Freien. Dazu überzeugen die Verarbeitungsqualität und die generelle Geschwindigkeit des gesamten Systems. Android 4.0 wäre zwar schön, wirklich vermisst haben wir es im Test aber nicht, so dass wir Interessenten auch mit "nur" Android 3.2 einen Blick auf das Tablet ans Herz legen.