Erfahrungen zum Coby Kyros MID 8127. Testbericht über das Android Tablet von Coby - Kyros MId 8127
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Coby Kyros MID 8127 im Test

Das Coby Tablet Kyros MID 8127 im Test auf Herz und Nieren: Kann der Touchscreen halten, was seine 800x600 Auflösung verspricht? wie liegt das 206mm breite und 158mm hohe Gerät in der Hand und lässt es sich angenehm bedienen? Ist es mit seinen 550g zu schwer, oder gar zu leicht? Reicht der Speicherplatz von 4GB aus, oder sollte lieber gleich mit einer passenden MicroSD Karte erweitert werden? Wie gut funktioniert das WLAN des Gerätes? wie gut klingt der eingebaute MP3-Player?  All dies soll der Testbericht unserer Redaktion aufzeigen.


Coby Kyros mid 8127 ErfahrungsberichtCoby Android Tablet Testbericht - Kyros MID 8127

Heute landete zum Test ein Vertreter der sogenannten "Billig-Tablets" auf meinen Schreibtisch, das Coby Kyros MID 8127, einen Anbieter, der mir bisher nichts gesagt hat und den ich nach dem Auftritt des Kyros Pads auch am liebsten schnell wieder vergessen würde.

 

Doch fangen wir mit dem Einfachen an, den Eckdaten des Kyros 8127:

 

Eckdaten des Coby Tablet Testgerät

Das Coby Kyros MID 8127 wird von einem 1Ghz Cortex A8 Single-Core Prozessor angetrieben und bietet 4GB internen Speicher, welcher sich via MicroSD Karten um weitere 32GB, also auf bis zu 36GB, erweitern lässt. Der Arbeitsspeicher ist mit 512MB für ein Tablet sehr schmal bemessen.

 

Zur verbauten Grafikeinheit lässt Coby sich Nichts entlocken und die Vermutung liegt nahe, dass keinerlei dedizierter Grafikchip verbaut ist, der Hauptprozessor also auch bei Grafikberechnungen die alleinige Arbeit übernimmt.

 

Das Coby verbindet sich per WLAN leider nur bis hin zum inzwischen veralteten G-Standard (Wi-Fi 802.11 b/g). 3G oder GPS sucht man ebenso vergeblich wie eine Rückseitige Kamera. Eine Front-Kamera mit 0,3MP VGA-Auflösung ist aber immerhin vorhanden, welche allerdings wirklich maximal zur Videotelefonie oder zum Scannen von Barcodes taugt.

 

Der Bildschirm im Test

Das Kyros MID 8127 ist ein Android-Tablet mit 4:3 Seitenformat, ein eher exotisches Format im medialen Zeitalter von 16:9 und 16:10 Breitbildschirmen, was aber ja nicht unbedingt etwas schlechtes sein muss, schließlich setzt Apple bei seinen iPads ebenfalls gegen den Trend zum Breitbild und betreibt somit immerhin die die erfolgreichsten Tablets weltweit mit 4:3 Bildschirmen.

 

Der Bildschirm bietet eine Größe von 8" und ist damit nach dem Motorola Xoom2 ME das zweite Tablet innerhalb von kürzester Zeit mit Maßen in der 8-Zoll-Region, das bei uns in der Redaktion zum Test antritt. Da legt sich der Vergleich doch auch sofort auf: Wo das Motorola mit einer Auflösung von 1280*800 Pixeln auf 8,2" Diagonale mit einer extrem hohen Schärfe zu überzeugen vermag, so kämpft der Bildschirm des Coby mit gerade einmal 800*600 Bildpunkten auf 8" hier mit Papierkugeln gegen einen übermächtigen Gegner. Auch bei der Farbwiedergabe kann das Coby bei Weitem nicht mit dem Xoom mithalten. Da das Motorola auch preislich in einer ganz anderen Liga spielt und das Coby von den im Internet verlangten Preisen weit unter einem Drittel des Xoom2 ME kostet, ließe sich dies allerdings noch verschmerzen. Doch der Bildschirm bleibt vor allem durch seine träge Reaktion in Erinnerung, zu der sich blasse Farben und schlechte Ablesbarkeit gesellen. Eine gleichmäßige Ausleuchtung des Displays scheint auch von der Wunschliste gestrichen worden zu sein, so dass, man kann es nicht anders sagen, ein einfach schlechtes Display übrig bleibt.

 

Coby Tablet TestDie Verarbeitung

Schon beim ersten in die Hand nehmen knarzt das Gehäuse als würde man sich mit dem vollen Körpergewicht darauf stellen. Der verbaute Kunststoff wirkt billig und fühlt sich alles andere als wertig an. Das Tablet liegt schwer in der Hand und bietet keinen ausbalancierten Schwerpunkt, so dass es gerne mal zur Seite kippen möchte. Insgesamt fühlt es sich sehr nach Spielzeug an und wenig nach einem technischen Gerät. So gewinnt man keine Fans.

 

Das Android Dilemma

Auf dem Coby Tablet war bei Eintreffen Android 2.3 Gingerbread vorinstalliert, eine eigentlich für Smartphones gedachte Version. Die Version 3.0 von Android, Honeycomb, war seinerzeit die speziell auf Tablet angepasste Version, insofern hätte man wohl eher diese erwartet. Doch auf der Coby Homepage wurde eine App angeboten, mit der sogar ein Update auf Android 4.0 IceCream Sandwich installiert werden kann, hier zeigt Coby also endlich mal an einer Stelle Vorbildfunktion. Wobei man erwähnen muss, dass das Kyros Softbuttons besitzt, die mit Android 4.0 allerdings ihre Funktion verlieren - hier hätte Coby die touchsensiblen Sensoren weiterhin unterstützen können, schließlich haben sie diese ja selbst in das Gerät verbaut.

 

Doch leider ist das Android Dilemma noch viel größer, als es an einer Versionsnummer auszumachen wäre. Weder unter Gingerbread, noch unter ICS bietet das Coby Kyros Google Apps. Es mag nun Leute geben, die meinen "Na und? Ich nutze eh kein Google", doch keinerlei Google Apps heißt, kein Googlemail, kein Google Maps und vor Allem KEIN PLAY STORE! Es gibt auf dem Coby Tablet keine einfache Version den offiziellen Appstore für Android zum Laufen zu bekommen und selbst die im Internet im Umlauf befindliche Anleitung, die a) Root-Zugang und b) viel Fummelei benötigt, führte bei uns nicht zum Erfolg.

 

Ohne offiziellen Appstore geht ein ganzer Teil von Android verloren. Zwar gibt es auch alternative Appstores wie GetJar, welcher auch vorinstalliert ist, aber gerade für deutschsprachige Apps und vor allem Updates von Apps, ist der Play Store stets der erste Anlaufpunkt. Deswegen lehnen wir uns jetzt mal aus dem Fenster und behaupten ein Android ohne Google Apps ist kein vollwertiges Android.

 

Medien

Mediendateien sind eine der ganz wenigen Stärken des Coby. Trotz schwacher Hardware laufen selbst viele HD-Videos ruckelfrei. Auch versteht das Kyros sehr viele Codecs bereits von Haus aus. Sollte eine Sound- oder Videodatei dann aber doch mal nicht so wollen, so greift man normalerweise auf alternative Player-Apps aus dem Store zurück, sie sehen, dassCoby Kyros MID 8127 dreht sich bei den selbstgebauten Problemen im Kreis.

 

Internet

Dieses Thema möchte ich in aller Kürze und leider auch in aller Härte abhaken: Surfen macht auf dem Coby keinen Spaß! Langer Seitenaufbau, schlechte Verbindungsstabilität, extrem langsames Flash - dabei vermarket Coby das Kyros doch selbst als Internet Tablet.

 

Spiele

Für ein Angry Birds reicht die Power des Pads, aber für mehr kaum. Der eigentlich geplante Testparcours mit diversen eher grafisch anspruchsvollen Spielen wurde abgebrochen, nachdem bereits Sonic 4 Episode I zur Ruckelorgie mutierte.

 

Fazit unseres Test

Coby schafft es mit seinem Kyros MID 8127 nahezu alle Vorteile von Android zu vernichten: Play Store, gibt es nicht! Internet - mehr Krampf als Freude! Spiele, nur solche, die keinerlei grafische Ansprüche an die Hardware stellen. Was bleibt wäre ein Einsatz für Medien und als E-Book-Reader - diese Gebiete steckt Coby ganz gut ab, doch im Prinzip können wir für dieses Gerät spätestens durch das Fehlen der Google Apps keinerlei Empfehlung aussprechen und müssen stattdessen eigentlich sogar vor diesem Gerät warnen. Tun Sie sich dieses Tablet nur an, wenn das Budget wirklich keinen Cent mehr hergibt - Greifen Sie ansonsten lieber etwas tiefer in die Tasche und legen sie sich ein vernünftiges Tablet der letzten Generation, wie z.B. ein schnelles Tegra2-Gerät, zu.